Samstag, 30.08.2003
18:30 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -
1.FC
Kaiserslautern 4 : 1 (1:0)
POKALSENSATION
PERFEKT
Die kühnsten Hoffnungen und Träume der grossen Eintracht-Fangemeinde
erfüllten sich in nur 90 Spielminuten in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals : 4:1
Heimsieg über den Erstligisten 1.FC Kaiserslautern, verdient nicht glücklich
erzielt, sondern das Glück erzwungen durch spielerische Klasse und enormen
Kampfgeist über die gesamte Spielzeit hinweg. "Respekt, aber keine Angst
vor dem Gegner", so Trainer Reinders vor dem Spiel. Selbst den Respekt
legten die Eintrachtspieler schnell ab, nachdem die ersten Kombinationen gegen
den höherklassigen Gegner klappten. 18.000 Zuschauer sorgten über die gesamte
Spielzeit für eine Gänsehautatmosphäre, jede gelungene Aktion der Blau-Gelben
wurde mit Beifall bedacht, jedes Zerstören der Kaiserslauterer Angriffe laut bejubelt.
Verunsicherung beim Gegner und spielerisch immer stärker die Eintracht. Nach 19
Minuten der Torschrei auf den Lippen der Eintrachtfans, doch Risches Kopfball
geht nur gegen die Latte. 23. Minute : Flanke Graf und Jürgen Rische hechtet
den Ball unhaltbar zum 1.0 in das Netz. Mazingu per Fernschuss nur wenige Minuten
später, Lauterns Torwart Wiese muss sich strecken, kann aber halten.
Vorchecking bei der Eintracht, doch Thomas und auch Graf verfehlen nur knapp.
36. Minute : Gelb-rot gegen Tchato nach einer rüden Attacke gegen Eintracht
Torwart Kunze - Kaiserslautern nur noch mit 10 Spielern. Halbzeit und Hoffnung
bei den Eintrachtfans auf eine Überraschung im DFB-Pokal 2003/2004.

45 Minuten, die
kein Eintrachtfan so schnell vergessen wird beginnen. Spielerisch besser, tolle
Kombinationen und das 2:0 nach 50 Minuten: Rische passt auf den freistehenden
Mazingu, der unhaltbar vollstreckt. Stehende Ovationen von der Haupttribüne und
der Gegengeraden für die Eintrachtelf, Kaiserslautern wirft jetzt alles nach
vorn, die Eintracht kontert, da Sümnich, Küpper & Co. sicher stehen.
Trotzdem das Gegentor durch Miroslav Klose, der nach einer Ecke völlig frei
steht und Kunze überwinden kann. (61.) Nur 6 Minuten später leert sich die
Nordkurve mit den Lauterer Fans zusehend : 3.1 durch durch Jürgen Rische,
der aus nur 7-8 Metern einköpfen kann. Das Eintrachtstadion steht kopf, auch
der eingewechselte Jansen ist ein weiterer Gefahrenherd. Ball abgefangen und
dann schnell in die Spitzen gespielt - die neue Eintrachtmannschaft hat Kombinationsfußball
gelernt, wurde doch in der letzten Saison der Ball oft planlos nach vorn
gedroschen. Youngster Lars Fuchs war es dann überlassen nur 9 Minuten nach
seiner Einwechselung mit einen herrlichen Flachschuss in das lange Eck den Schlusspunkt
zu setzen. 4:1, keiner wollte das Stadion verlassen. Erst mit der Mannschaft
feiern, die noch 1/4 Stunde nach Spielschluss die Ehrenrunde nicht beendet
hatte, danach bildeten Schlangen an den Getränkeständen und vor der Eintracht
Gaststätte standen Hunderte. Die Lauterer Spieler verliessen die Kabine über
den Ausgang der Geschäftsstelle um den Schmährufen der eigenen Fans vor der
Nordkurve zu entgehen. Die Braunschweiger Kneipenwelt hingegen erwartete eine
lange Nacht mit glückseeligen Eintrachtfans.
Ein unvergesslicher Abend für alle die dabei gewesen, Eintracht ohne Marc
Arnold, dem sicherlich traurigsten Spieler im Innenraum, der sich erst im
Abschlusstraining am Spieltag einen Muskelfaserriss zugezogen hatte, aber
mit einem neuen Stern am Himmel : Torsten Lieberknecht. Freitag verpflichtet, am
Abend die medizinische Untersuchung, am Spieltagsmorgen auf Wohnungssuche und im
Spiel harmoniert mit den Mitspielern, als wäre er bei der gesamten Saisonvorbereitung
dabei gewesen . Die Eintrachtführung um Manager Loos hat wieder alles richtig
gemacht. Für die Anstrengungen in den vergangenen englischen Wochen hatte
Trainer Uwe Reinders der Mannschaft schon vor dem Spiel versprochen, gerade für
die Neuen auch, z.T. getrennt von Frau oder Freundin, bis Wochenanfang frei zu
haben. Die Spieler haben es mit Leistung zurückbezahlt. Aufgabe 1 super
gelöst, die Eintrachtfans bitten um Wiederholung bei den Ligaspielen in
Chemnitz und gegen Paderborn.
Lauterns
Trainer Erik Gerets :
"Man kann nicht
sagen, dass meine Mannschaft nicht vorbereitet war, dass sie im Kopf nicht
hundert Prozent konzentriert waren. Am Anfang fand ich, dass wir versucht haben,
Fussball zu spielen und einige kleine Möglichkeiten hatten. Dann bekommen wir
das blöde Gegentor und eine Gelb-Rote Karte. Gut - dann fällt das 2:0
und dann siehst Du, dass der Gegner extra Vitamine bekommen hat. Aber ich habe
trotzdem das Gefühl, als wir das 2:1 gemacht haben, dass da wieder Kräfte nach
oben gekommen sind bei meiner Mannschaft. Leider für Kaiserslautern ist das
dritte Tor dann gefallen, und wie es dann so oft geht, dann verliert man die
Ordnung, vergisst, was man zusammen abgesprochen hat in der Kabine, wie man
stehen soll. Dann ist es logisch, dass der Gegner Flügel bekommt und noch ein
Tor dazu kommt. Ob es nun 3:1 oder 4:1 steht, ist eigentlich nicht mal so
wichtig. Wichtiger ist für mich, dass wir die Ordnung verloren haben, dass wir
uns nicht an die Absprachen gehalten haben. Ich möchte dem Gegner gratulieren,
und ich hoffe, er kommt dahin wo wir vorherige Saison waren : im Finale."
Eintracht-Trainer Uwe Reinders:
"Jeder wird mit
Sicherheit verstehen, dass ich heute Abend überglücklich bin. Ich bis sehr
stolz auf die Mannschaft, was sie für eine tolle Leistung, für ein tolles
Spiel hier abgeliefert hat. Gerade im kämpferischen und läuferischen hat sie
alles gegeben und ich glaube auch, dass wir sehr gut kombiniert haben, dass wir
guten Fußball gespielt haben. Wie der Erik schon sagte, läuft so ein
Pokalspiel wenn man in Führung geht, dann spielt man sich auf einmal in einen
Rausch, den man gar nicht erklären kann. Ich muss noch mal sagen, die
Mannschaft hat insgesamt eine ganz tolle Leistung geboten. Ich freue mich für
den Verein, dass wir eine Runde weiter gekommen sind. Ich freue mich vor allen
Dingen auch für die Fans, die uns ordentlich unterstützt haben und ich glaube
jeder wird verstehen, dass wir heute mal ein glückliches Bierchen trinken."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Kunze, Küpper, Sümnich, Adrion (Fuchs) , Graf (Pientak), Rische,
Lieberknecht (Jansen),
Thomas,
Grimm, Zimmermann, Mazingu.
1.FC Kaiserslautern :
Wiese, Tchato, Knavs, Hengen, Lokvenc, Klose, Bjelica (Riedl), Vreven,
Anfang, Dominduez (Altintop), Mettomo.
Schiedsrichter : Manuel Gräf
Zuschauer
: 18.000 (ca. 500 aus Kaiserslautern)

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