EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
16.Spieltag Regionalliga-Nord
Hinrunde 2003/2004
Samstag, 15.11.2003
14 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -
SG Wattenscheid 09 2 : 1 (0:1)
Eintracht
wahrt den Anschluss an die Tabellenspitze
Trainerfuchs Hannes Bongartz liess nach der gewonnenen Seitenwahl wechseln
und so musste die Eintracht in der ersten Halbzeit Richtung Südkurve stürmen.
Doch es war nur ein laues Lüftchen, wenige echte Torchancen gegen die
auswärtsstarken Wattenscheider. "Bewegung Männer", die laute Stimme
von Torsten Sümnich wurde nur selten erhört. Die Wattenscheider Abwehr stand
sicher und wurde nur in wenigen Situationen auf eine Probe gestellt. Nur zwei
Torchancen in der ersten Halbzeit für die Eintracht, doch Rische und Thomas
scheitern am aufmerksamen Torhüter der Wattenscheider, Schubert. 6:2 Ecken für
den Gast allerdings ohne echte 100%ige Torchance, doch bei der sechsten Ecke
schraubt sich kein Eintrachtspieler mit Alexander Löwe hoch, der zum 0:1
Pausenstand einköpfen kann. 1:0 für RW Essen in Dortmund, 1:0 für Wuppertal
in in Bremen - ein Riesenpunkterückstand zur Tabellenspitze zeichnete sich ab
und es war der Kapitän, Jürgen Rische, der in der Kabine zum Angriff
aufforderte. "Da kannst du in der Pause nicht draufhauen, das Signal muss
aus der Mannschaft kommen," so Trainer Reinders nach dem Spiel.
Und so rollte
die Angriffswelle Richtung Nordkurve in der 2. Halbzeit. Meist über rechts, die
Achse Sümnich - Thomas, aber auch Jan Zimmermann über links mit immer mehr
Selbstvertrauen. Und als der Wattenscheider Keeper den einschussbereiten
Sümnich von den Beinen holt, signalisieren Schiedsrichter und Assistent zum ersten Mal
Einigkeit : Elfmeter für die Eintracht, den Arnold flach und placiert
vollstreckt. 1:1 - jetzt ist die Kulisse da und von der Bank kommen die
richtigen Einwechselungen : Jansen und später Fuchs sorgen für die nötigen
Impulse. Grimm scheitert mehrmals, Torsten Sümnich wird ein weiterer Elfmeter verwehrt
und so ist in der 89. Minute Lars Fuchs, der nach einem Freistoss über den zunächst beim
Herauslaufen zögernden Wattenscheider Torwart einköpfen kann. Ausgerechnet
Lars Fuchs ."Ich freue mich für den jungen Spieler, der sich im Training
wieder aufgedrängt hat, dem ich gesagt habe : ohne Leistung bist du weg vom
Fenster - ansonsten werde ich dich aber weiter fördern,", Trainer Reinders
nach dem Spiel und nach der zwischenzeitlichen Degradierung von Fuchs in den
Oberligakader. Knapp war es gegen Wattenscheid, aber das war es auch am 18. Mai
2002, dem Aufstiegstriumph gegen die SG 09 mit dem Siegtreffer in der 92. Minute. Für Wattenscheids Coach Bongartz
scheinen die letzten Spielminuten im Braunschweiger Eintrachtstadion unter
keinem guten Stern zu stehen. Der Schiedsrichter setzte jedenfalls seiner
schwachen Leistung noch das Sahnehäuptchen auf, indem er dem jubelnden
Ersatztorhüter Kunze die gelbe Karte zeigte.
2 Punkte vom Aufstiegsplatz entfernt, aber 3 Knallerspiele vor der Brust,
zunächst bei oder auf St. Pauli und dann noch in diesem Jahr die beiden
Rückrundenspiele bei Dynamo Dresden und im Eintrachtstadion gegen den
Tabellenführer Wuppertaler SV - Mittelmass oder Aufstiegsaspirant, die
Mannschaft muss bestehen und diese 3 Spiele erfolgreich überstehen, erst dann
kann man sagen : Frohe Weihnachten und alles Gute in 2004. Ein Weiterkommen im
DFB-Pokal gegen Alemannia Aachen wäre ein wünschenswerter Nebeneffekt, vor
allem in wirtschaftlicher Hinsicht; ein Scheitern gegen eine bessere,
höherklassige Mannschaft würde aber von jedem Eintrachtfan verziehen... .
Wattenscheids
Trainer Hannes Bongartz:
"Ich glaube, in
unserer Situation war das hier eine ganz bittere Niederlage, weil ich auf der
anderen Seite der Mannschaft vom Arrangement, vom Auftreten, wie sie hier Fußball
gespielt hat, keinen Vorwurf machen kann. Auf der anderen Seite zählen natürlich
immer wieder diese kleinen, individuellen Fehler dazu. Und die haben wir dann
letztendlich gemacht, wobei ich immer vorsichtig bin so kurz nach dem Spiel. Zum
Beispiel so einen Elfmeter zu kommentieren, dazu muss man die Szene selbst als
Trainer per Video oder per Fernsehen gesehen haben, denn aus meiner Sicht glaube
ich, ob es Abseits war vielleicht vorher und dann wie der Torwart sich verhalten
hat, konnte ich nicht mehr genau erkennen. Dieser Elfmeter hat uns natürlich
irgendwo geschadet, wir sind dann in die Defensive gedrängt worden und haben
dann aus diesen Möglichkeiten, die wir hatten, keine genutzt. Bei Kontern haben
wir schlecht gespielt. Solche Phasen die man dann hat, da muss man die Ruhe
bewahren, dafür haben wir diese Leute. In dieser Phase hätte ich mir gewünscht,
dass wir etwas kaltschnäuziger sind, dann hätte man mehr holen können und
wenn man dann die 88.Minute sieht, die ist natürlich bitter, wenn man selbst
den Freistoss auf der rechten Seite produziert, dann den ersten Kopfball nicht
aus der Gefahrenzone bringt und beim zweiten schaut ein Spieler schön zu, wie
der eingewechselte Spieler, der wahrlich kein Kopfballungeheuer ist, den Ball über
die Linie drückt und schon waren wir geschlagen. Für die Mannschaft ist diese
Niederlage sehr bitter, auch wenn sie im großen und ganzen für mich gut
gespielt und gearbeitet hat."
Eintracht-Trainer Uwe
Reinders:
"Ich glaube, wenn man kurz vor Schluss das Siegtor macht, dann ist das mit
Sicherheit glücklich. Ich glaube aber, auf Grund der zweiten Halbzeit geht der
Sieg in Ordnung. Wir haben eigentlich erst nach 20 Minuten ein bisschen ins
Spiel herein gefunden. Man hat nach wie vor die Verunsicherung gesehen, dass wir
noch nicht frei sind. Wie gesagt, in der ersten Halbzeit haben wir uns dann
zwei, drei Chancen erarbeitet, sind dann in Rückstand geraten. Aber die Art und
Weise wie die Mannschaft in der Kabine, in der Pause miteinander gesprochen hat,
und wie ich auch mit ihr gesprochen habe, wollten wir alles tun, um das Spiel
noch umzubiegen, um die drei Punkte noch hier zu behalten. Und ich muss dann
sagen, wie die Mannschaft gerade in der zweiten Halbzeit gefightet hat und dann
auch besser Fußball gespielt hat, dann haben wir uns dann auch Chancen
erarbeitet. Und die gesagt, wenn man dann kurz vor Schluss den zweiten Treffer
macht, ist das sehr glücklich. Ich glaube, man hat uns angemerkt, dass wir noch
nicht die nötige Sicherheit haben, wie wir sie mal gehabt haben, aber die kann
man sich eben nur erarbeiten und ich hoffe, dass dieser Sieg dafür auch gut war
für die Moral, für die Nerven und dass wir wieder da hinkommen, wo wir mal
waren, dass wir aggressiv mit Leidenschaft guten Fußball spielen."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Backer (Jansen), Küpper (Lieberknecht),, Sümnich, Jülich,
Rische, Arnold, Grimm,
Thomas , Mazingu, Zimmermann (Fuchs).
Wattenscheid :
Schubert, Stuckmann, Teichmann, Katriniok, Pinske, Puschmann, Homola,
Witeczek, Dragovich, Jerat, Löbe.
Schiedsrichter : Patrick Ittrich, der zusammen mit seinen beiden
Assistenten aufgrund vieler seltsamer Entscheidungen nicht nur von der
Haupttribüne mit einem lauten Pfeifkonzert verabschiedet wurde.
Zuschauer
: 9.500
Tore : 0:1 Löbe (40.), 1:1 Arnold (58.), 2:1 Fuchs
(89.)
© Agentur Schumacher 2003