EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
24.Spieltag Regionalliga-Nord
Rückrunde 2004/2005
Samstag, 05.03.2005 14 Uhr Weserstadion
Werder Bremen (A) -
EINTRACHT 1 : 1 (1:0)
Jürgen Rische erlöst
die Eintrachtfans
Sonnenschein bei Temperaturen um
-3 Grad, ein Dank der Rasenheizung im Bremer Weserstadion gut bespielbarer Boden
und die Unterstützung der Eintrachtfans als lautstarke Kulisse :
Willkommen zum 2. Auswärtsspiel der Braunschweiger Eintracht nach der
Winterpause. Die Konstellation vor dem Spiel : Aufgrund von 5 Spielausfällen
aufgrund der Schneeverhältnisse in den Stadien konnten die Gastgeber bei eigenen
Sieg die Abstiegsränge verlassen und Anschluss an das Tabellenmittelfeld
gewinnen, für die Braunschweiger Eintracht galt es im Fernduell mit Paderborn
(gegen die Amateure des 1.FC Köln) die Tabellenspitze zu verteidigen. Erstmals
in dieser Saison musste die Eintracht auf den erkrankten Martin Amedick
verzichten, Celikovic und Lieberknecht neu in der Anfangsformation gegenüber dem
Heimsieg gegen den Chemnitzer FC. Erste Ecke für die Bremer nach 5 Minuten durch
Brückner und Heidenreich kann völlig unbedrängt zum 1:0 einköpfen. 85 Minuten
blieben der Eintracht, das Spiel zu drehen. Doch das Offensivspiel kam nur
schwer in Schwung. Immer wieder wird leichtfertig durch unnötige Abspielfehler
der eigene Ballbesitz aus der Hand gegeben. Ab der 17. Minute dann die stärkste
Phase der Gäste : Kuru allein vor Torhüter Jensen nach schönem Zuspiel von Bick,
doch Jensen pariert; ein Knaller von Celikovic streicht am linken Pfosten
vorbei; Grimm per Kopf nach einem Eckball und wiederum Kuru, der jedoch
wegrutscht, nachdem er mit einer Körpertäuschung zwei Gegenspieler hat
aussteigen lassen. 10 starke Minuten mit guten Tormöglichkeiten, Ecken und
Chancen - eigentlich zuwenig für einen Tabellenführer gegen doch in der
Offensive harmlose Bremer.
Die Gastgeber bemüht,
das für sie gute Ergebnis zu verwalten, versuchen bereits mit Wiederbeginn bei
vielen Aktionen wertvolle Sekunden zu schinden, auf Zeit zu spielen. Eintracht
bis zum gegnerischen Strafraum optisch überlegen und mit zum Teil gefälligen
Kombinationen, aber der Bremer Abwehrriegel steht sicher. Hohe Flanken werden
eine sichere Beute des gross gewachsenen Björn Schierenbeck und seiner
Mitspieler. Zu statisch die Ausführung der Eckbälle mit Flanken in den
Strafraum, obwohl mehrmals die Möglichkeit zu kurz und schnell auszuführenden
Eckbällen bestanden hätte, bevor sich die Abwehr der Hanseaten formiert hat.
Siegert und Rische nach 63 Spielminuten (Patschinsky ab der 81. Minute) das
Zeichen von der Bank zu einem Sturmlauf auf das Bremer Tor. Benjamin Siegert
belebt das Eintrachtspiel sichtlich auf der rechten Seite, doch es mangelt
weiter an hundertprozentigen Einschusschancen, packenden Strafraumszenen.
Leichte Ballverluste bringen immer wieder Bremen zu Ball- und Zeitgewinnen.
Allerdings sind die Gastgeber auch zu hektisch in ihren Aktionen, um die
Eintrachtabwehr und Torhüter Stuckmann ernsthaft zu gefährden. Celikovics Schuss
aus 15 Metern 13 Minuten vor Schluss kann vom Bremer Keeper um den Pfosten
gedreht werden. Sehenswert aber fruchtlos dann der Fallrückzieher von Daniel
Graf nach einem Einwurf von Siegert, der jedoch rechts das Tor verfehlt. Und
dann grenzenloser Jubel im Eintrachtfanblock, auf der Tribüne und der
Reservebank : 88.Minute : TOR durch Jürgen Rische. Die 9. Ecke für die
Blau-Gelben wird von Lars Fuchs flach in den Strafraum gegeben und Rische
vollstreckt ins lange Eck. 1:1 und die Eintracht will mehr, spielt weiter nach
vorn. Letzte Aktion der Nachspielzeit ist ein Freistoss aus über 20 Metern, doch
der Ball von Celokovic wird eine sichere Beute von Jensen.
Nur 2:1 gegen den Tabellenvorletzten, ein 1:1 beim Fünfzehnten Bremen - es wird
noch ein beschwerlicher Weg für die Eintracht, um das grosse Ziel Aufstieg zu
bewältigen. Es ist zur Zeit nicht mehr der sturmvolle Hurra-Fussball, den die
Blau-Gelben spielen, der die Mannschaft über weite Strecken der Hinrunde
ausgezeichnet hat. Die Abwehr mit 6 Gegentoren in den letzten 4 Begegnungen ist
ebenfalls anfälliger geworden. Es bleibt noch viel Arbeit für Trainer Michael
Krüger, damit das Team nicht noch vom ärgsten Verfolger, dem VFL Osnabrück,
abgefangen wird. Eintracht, Paderborn, Lübeck und Uerdingen - alle Teams müssen
noch durch das Stahlbad <Piepenbrockstadion an der Bremer Brücke> in Osnabrück.
Für die Eintracht gilt es zunächst weiter Punkte zu sammeln gegen Gegner der
unteren Tabellenregion : im Heimspiel gegen Münster und beim Nachbarschaftsderby
in Wolfsburg, dass die Eintrachtfans zum zusätzlichen Heimspiel machen werden.
Es gilt die gute Bilanz fort zu setzen : die Braunschweiger sind ungeschlagen im
Jahr 2005.
Eintracht Coach Michael
Krüger:
"Für uns begann die Begegnung denkbar ungünstig, wir sind bereits nach fünf
Minuten nach einer Standardsituation trotz fester Zuteilung in Rückstand
geraten. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Danach haben wir das Spiel ganz
gut in den Griff gekriegt, haben es mehr oder weniger kontrolliert. Wir hatten
auch zwei Riesendinger, vor allem die erste Chance von Ahmet Kuru, bis dahin
super herausgespielt - den muss er machen. Wir haben die Chancen nicht genutzt,
und es ging mit 0:1 in die Pause. In der zweiten Halbzeit haben wir natürlich
versucht, den Ausgleich zu erzielen. Da waren wir für meine Begriffe ein
bisschen zu hektisch, da waren viele überhastete Abspielfehler drin. Mit der
Einwechslung hatten wir dann Glück, und Jürgen Rische macht dann das mehr als
verdiente 1:1. Unterm Strich war es aus meiner Sicht ein Spiel, das kann man 2:0
verlieren, aber man kann es auch gewinnen. Irgendwie war es ganz komisch. Ich
denke, wir können damit leben. Und noch einen schönen Gruss an Thomas Schaaf,
dass wir auf dem schönen Rasen spielen durften. Das hatte wenigstens etwas mit
Fußball zu tun, alles andere ist im Moment eine Katastrophe."
Werder Trainer Thomas Wolter:
"Ich habe spontan, als der Ausgleich für Braunschweig fiel, gesagt, es ist
zum Kotzen. Es war sicherlich kein schönes Spiel von uns, das gebe ich zu.
Anders als für die Braunschweiger hat es für uns optimal angefangen, durch eine
Standardsituation. Ich hatte auf die Schwäche der Braunschweiger bei
Standardsituationen hingewiesen, wir müssen häufig vor das Tor kommen, Freistöße
kriegen, Ecken kriegen. Das geht tatsächlich auf, die erste Ecke und du machst
gleich das erste Tor und du denkst, vielleicht läuft es von alleine heute.
Dann haben die Braunschweiger das Ruder in die Hand genommen und uns in die
eigene Hälfte verwiesen und hatten auch zwei Riesenchancen. Das war ganz, ganz
schwierig für uns. Aber diese Phase haben wir überstanden, haben dementsprechend
die zweite Halbzeit ein bisschen anders wieder angefangen, ein bisschen agiert.
Aber auch da haben wir uns wieder zu weit nach hinten reindrängen lassen. Und
das Grundproblem war, dass wir nicht verstanden haben, mal den Ball zu halten,
mal ein bisschen Ruhe ins Spiel zu bringen. Das ist ein Problem von jungen
Spielern und gerade in der Situation, in der wir jetzt sind, sind die Spieler
besonders nervös. Wir brauchen einfach mal wieder einen Sieg, damit es wieder
nach vorne geht. Wir müssen jetzt mal ein Spiel gewinnen, damit wir da unten
raus kommen und die nötige Sicherheit haben. Dann darf es uns nicht passieren
wie gegen St. Pauli, dass man kurz vor Schluss noch das 2:2 bekommt und so wie
heute wieder. Das ist ganz ganz, ganz bitter."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Sümnich (Siegert), Jülich, Graf, Celikovic, Kuru , Grimm,
Lieberknecht (Rische), Fuchs, Rodrigues (Patschinsky), Bick.
Werder Bremen (A) :
Jensen, Mohr, Schierenbeck, Brückner, Habryka, ter
Heide (Kacan), Pekrul, Stallbaum, Heidenreich, Banecki (Meinecke), Oelkuch
(Fütterer).
Schiedsrichter : Stefan Lupp
Zuschauer
: 1.684 (Die meisten der Zuschauer sorgten für
Heimspielatmosphäre für die Blau-Gelben im Bremer Weserstadion)
Tore : 1:0 Heidenreich (5.), 1:1 Rische (88.)
Die Tabelle der Aufstiegssaison : 2001/02 | SP | S | U | N | Tore | TD | Punkte | |
1. | VFB Lübeck | 24 | 14 | 4 | 6 | 51:31 | 20 | 46 |
2. | Eintracht Braunschweig | 24 | 13 | 6 | 5 | 40:15 | 25 | 45 |
3. | Rot-Weiß Essen | 23 | 13 | 7 | 3 | 36:18 | 18 | 45 |
4. | KFC Uerdingen | 23 | 12 | 7 | 4 | 35:19 | 16 | 43 |
5. | Chemnitzer FC | 24 | 13 | 3 | 8 | 40:21 | 19 | 42 |
6. | Wattenscheid 09 | 24 | 11 | 5 | 8 | 37:34 | 3 | 38 |
©Agentur Schumacher 2005