EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
30.Spieltag 2.Bundesliga
Rückrunde 2002/2003
Sonntag,
27.04.2003 15 Uhr Wersestadion
LR Ahlen -
EINTRACHT 1 : 2 (0:2)
Der Held des
Spiels wurde 5 Minuten vor Spielende zur tragischen Figur : 2 Tore hatte
Eintrachts bester Akteur Karsten Hutwelker erzielt, allerdings beim zweiten
Treffer den Zaun zum Eintrachtfanblock bestiegen, dafür die gelbe Karte
gesehen, sodass er nach einem groben Foul 5 Minuten vor Spielschluss folglich
mit Gelb-Rot bestraft wurde. Ein Spiel Sperre gegen Lübeck, weil er in der
ersten Halbzeit seinen Emotionen freien Lauf liess. Trainer Reinders beklagte
sich zu Recht nach dem Spiel über solch unsinnige Regeln "der Herren in
Frankfurt" beim DFB.
Auf nassem Boden begann die Eintracht schwungvoll wie zuletzt in Aachen und auch
die ca. 1.800 mitgereisten Eintrachtfans liessen Heimspielatmosphäre für die
Blau-Gelben aufkommen. Die Eintrachtabwehr stand sicher und konnte immer wieder
die Ahlener Angriffsbemühungen unterbinden. Ohne den verletzten Choji
angetreten trieben Schanda, Hutwelker und Mazingu die Eintracht nach vorn. erste
Strafraumchance für Teixeira, der den Ball aber nicht richtig trifft. 18.
Minute : Ein Sonntagsschuss von Hutwelker aus 20 Metern schlägt unhaltbar im
Ahlener Kasten ein. 1:0 für die bessere Mannschaft und Ahlens Coach Werner
Lorant wechselt bereits nach 23 Minuten den offensiven Bamba ein. Ahlen drängt
auf den Ausgleich, aber die Eintracht kann sich immer wieder geschickt befreien
und kontern. 2:0 nach 42 Minuten, Hutwelker täuscht den Ahlener Keeper Meier,
vollstreckt und jubelt mit den Eintrachtfans. Fast die endgültige Entscheidung
nur eine Minute später, aber Meier rettet glänzend bei einem Volleyschuss von
Schanda. 2:0 der Pausenstand, Regen kündigt sich in Form von dunklen Wolken
über dem Wersestadion an.
Grosschancen hüben wie drüben dann in der zweiten Halbzeit, als sich die
Braunschweiger Mannschaft unverständlicherweise zurückzieht, der Gegner wird
aufgebaut, und so ist es nur eine Frage der Zeit, wann das erste Ahlener Tor
fällt. 66. Minute : Bella steht völlig frei und vollstreckt. Nur noch 1:2.
Glanzparaden von Torhüter Kunze verhindern den möglichen Ausgleich und vorn
vergibt Jacob Thomas eine Möglichkeit nach der anderen, als er mehrmals in
gewohnt schneller Form seinen Gegenleuten davonläuft, aber Torhüter Meier
nicht überwinden kann. Im Auslassen der Chancen übertreffen sich Hutwelker,
Thomas und der eingewechselte Sümnich aber auch alle Ahlener Stürmer zeigen
Nerven. Die Eintracht verteidigt den knappen Vorsprung und gewinnt letztlich
auch verdient. Glückseeligkeit auf den Rängen, der Mannschaft, beim fast
heiseren Uwe Reinders, Manager Loos, Präsident Glogowski und allen, die
Blau-Gelb im Herzen tragen. 3 Punkte bis zum rettenden Ufer, dem 14.
Tabellenplatz, wer hätte sich das vor einigen Wochen getraut, vorher zu sagen ?
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Kunze, Küpper, Thiam, Dziwior, Mazingu, Schanda, da Silva, Hutwelker,
Thomas (Fuchs), Rische, Teixeira (Sümnich).
LR Ahlen :
Meier, Sopic, Djenic, Velkoborsky, Chiquinho, Bönig (Bella), Fengler
(Bamba), Anic, Mikolajczak, Rath, Feinbier.
Schiedsrichter : Peter Gagelmann
Zuschauer : 5.452 (Heimspielatmosphäre für die Eintracht durch ca. 1.800 Eintrachtfans)
Hinspiel : zum
Spielbericht
Eintracht Trainer Uwe Reinders:
"Sie können sich vorstellen, dass wir mit dem
Auswärtssieg natürlich sehr zufrieden sind. Wir haben uns vorgenommen, hier in
Ahlen alles zu versuchen die drei Punkte mitzunehmen, damit wir selbst noch die
Chance haben in den letzten vier Spielen zu fighten und zu kämpfen, um den
Abstieg zu vermeiden. Ich muss sagen, dass die Mannschaft sehr konzentriert in
der Woche gearbeitet hat und auch heute im Trainingslager sich 100% vorbereitet
hat. Wir haben, glaube ich, eine gute erste Halbzeit gespielt. Ahlen hat
natürlich viel Druck gemacht in der zweiten Halbzeit. Unter Druck geraten
konnten wir uns nicht mehr so befreien, nach dem Gegentor stand das Spiel auf
der Kippe. Wir haben es dann nicht geschafft unsere zwei, drei 100%
Konterchancen zu verwerten, um uns das Leben einfacher zu machen, aber im
Endeffekt sind wir sehr froh über die drei Punkte. Wir haben jetzt das nächste
Heimspiel gegen Lübeck, wir haben es noch selbst in der Hand und wir werden bis
24./25. Mai fighten und so wie heute alles versuchen, den Abstieg zu vermeiden."
Ahlens Trainer Werner Lorant:
"Mein Kollege hat schon
fast alles gesagt. Ich kann natürlich mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden
sein, weil wir nicht gut angefangen haben. Wir hatten eigentlich besprochen,
dass wir sehr gut anfangen müssen und die Braunschweiger gar nicht ins Spiel
kommen lassen. Aber wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Wir waren
nicht so aggressiv wie wir in diesem wichtigen Spiel hätten sein müssen.
Deswegen sind wir auch in Rückstand geraten - einmal durch einen Fernschuss –
gut so etwas kann passieren, dass so ein Schuss mal reingeht, aber das zweite
auf Konter darf auf keinen Fall passieren. Ich kann Hutwelker nicht ganz so
alleine stehen lassen. Man muss wissen, wie gefährlich er ist aus der Tiefe,
aber da waren wir nicht geordnet. Trotzdem muss ich sagen, in der zweiten
Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Wir haben das 1:2 gemacht und hätten noch
ausgleichen müssen. Wir haben die Riesenchancen vertan, das passiert. Das darf
aber nicht passieren. Wenn man die klaren Torchancen nicht rein macht, muss man
dann zum Schluss mit leeren Händen da stehen. Für die Mannschaft ist das natürlich
bitter, aber wir werden in aller Ruhe weiterarbeiten und wir müssen uns natürlich
konzentrieren auf die letzten Spiele."
©Matthias Schumacher 2003