EINTRACHT BRAUNSCHWEIG
31.Spieltag 2.Bundesliga 
Rückrunde 2002/2003

  eBay

Sonntag, 04.05.2003 15 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT - VFB Lübeck    1 : 1  (0:0)
zur Fotoseite
02-03Luebeck1.gif (78079 Byte) hier klicken
"Wir können jetzt nicht bis Mittwoch heulen, wir müssen selbst dafür sorgen, dass das Tor - das 1:1 - am Ende für uns wichtig ist !" Demonstrativ ging Trainer Reinders direkt nach Spielschluss zu seinen am Boden liegenden Schützlingen und richtete sie nicht nur körperlich auf, indem er fast jedem auf die Beine half. Mit dem Abpfiff den Blick nach vorn gerichtet, selbst den Dank an das treue Publikum signalisiert und im Hinterkopf wahrscheinlich seine bei Amtsantritt ausgesprochene Hoffnung : 'Am 25. Mai 2003 wollen wir gemeinsam ein schönes Fest feiern' - den Klassenerhalt.
Choji bis Saisonende verletzt, Hutwelker Gelb-Rot gesperrt, Teixeira in den letzten Partien ohne Tordrang und jegliche Gefährlichkeit und weit über 300 Minuten kein Heimtor im Eintrachtstadion - die Zeichen standen nicht gerade günstig vor dem Spiel gegen den Mitaufsteiger VFB Lübeck. Trotzdem : keine 50 Sekunden gespielt und Lübecks Keeper Maik Wilde muss sein ganzes Können bei einen harten Schuss von Rische aufbieten. 2. Minute : Wilde rettet gegen Thomas. 12. Minute : Lattenkopfball von Jürgen Rische. Die Eintracht ist spielbestimmend, überlegen, aber der Ball will wieder nicht in das gegnerische Tor. Nach einem zweifelhaften Freistoss für Lübeck dann auch Glück für Eintracht Torhüter Kunze, als der Ball von der Latte auf das Spielfeld zurückspringt - 1:1 Lattentreffer, Spielstand weiter 0:0. Schiedsrichter Sippel zieht sich nach mehreren fragwürdigen Entscheidungen den Unmut des Publikums zu. Immer wieder wird das Spiel unterbunden, sogar die Balljungen bekommen Rüffel ausgerichtet (Sippel an Rische - Rische an Trainerbank - Trainerbank an Organisation) Schneller Spielfluss ist dadurch manchmal unmöglich. 0:0 zur Pause und auch zu Beginn der zweiten Halbzeit ist die Eintracht wieder überlegen. Thomas verpasst nach einem Wilde-Fehler und dann unendendlicher Jubel nach 52 Spielminuten : 1:0 nach einem Alleingang von Mazingu, der Wilde keine Chance lässt. Die Glückseeligkeit dauert aber nur 14 Minuten. Hasse schiesst flach links unten ein, nachdem Lübeck wieder vom Schiedsrichter Sippel bevorteilt wurde.
69. Minute : Sümnich hat das 2.1 auf dem Fuss, Wilde hält. Chancen im Minutentakt in der Schlussphase für die Eintracht : Wilde rettet gegen Jungtalent Fuchs mit einer tollen Parade, Faustabwehr Wilde bei einem strammen Schuss von Mazingu und der eingewechselte Gorges scheitert freistehend am Lübecker Schlussmann. Glück dann für die Eintracht in der Nachspielzeit, als Dziwior für den bereits geschlagenen Kunze retten kann. 17.000 Eintrachtfans feiern trotzdem eine Mannschaft, die alles gegeben hat, bis zur letzten Sekunde fightete. Bleibt zu hoffen, dass sich die Verletzung von Jacob Thomas wie vermutet, eine Zerrung ist und kein Muskelfaserriss. "Dann muss ich halt selbst mittrainieren, soviel Stürmer haben wir ja nicht mehr !", Trainer Reinders scherzhaft im kleinen Kreis nach dem Spiel. Eigentlich keinen - Auswechselspieler bei dieser Partie: Eigner, Fuchs, Gorges, Ridder und Sümnich. 
Trotzdem müssen zunächst 3 Punkte aufgeholt werden und Tore - die direkten Konkurrenten Ahlen und Reutlingen sind in der Tordifferenz noch etwas besser. Vielleicht läuft Uwe Reinders ja doch beim nächsten Auswärtsspiel in Trier selbst auf.... .

Lübecks Trainer Dieter Hecking:
"Ich glaube dass man gesehen hat, dass meine Mannschaft motiviert war. Ich habe in Vorfeld einige Stimmen gehört, die gesagt haben <Die Lübecker, die sind durch und wir werden schon irgendwie probieren, dass wir die drei Punkte holen.> Ich glaube ein Geschenk haben wir gemacht und zwar beim Gegentor. Das darf natürlich aus meiner Sicht überhaupt nicht passieren: in einer Situation, wo bei uns klarer Ballbesitz ist und dann beim 0:1 Rückstand habe ich ehrlich gedacht, dass wird es gewesen sein. Aber da muss ich meiner Mannschaft ein absolutes Kompliment machen, sie hat hier gefightet, sie hat nie den Eindruck erweckt, dass wir irgend etwas verschenken. Das geht auch nicht und von daher bin ich, was das angeht, mit meiner Mannschaft natürlich hoch zufrieden. Dass das Eine oder Andere mir nicht geschmeckt hat, können Sie sicherlich auch nachvollziehen. Ich denke dass wir in der Schlussphase sicherlich zwei, drei Tormöglichkeiten der Eintracht zugelassen haben, die nicht nötig waren. Andererseits muss ich sagen, dass wir den einen oder anderen Konter besser ausspielen können und sicherlich dadurch da die Möglichkeit gewesen wäre, dass wir das Siegtor hätten noch machen können. Das wäre sicherlich zuviel des Guten gewesen und wenn man die Lattenschüsse auch noch nimmt, dann war es auch ein Unentschieden, so dass es aus meiner Sicht ein gerechtes Unentscheiden war. Ich hoffe, dass es der Eintracht trotzdem reichen wird, aber das liegt nicht in meiner Hand, ich hoffe dass der Uwe die Mannschaft wieder aufbauen kann. Man sieht es ja an den Ergebnissen, Reutlingen verloren, Ahlen auch nur Unentschieden, es ist noch alles drin, und warum soll die Eintracht nicht die drei Punkte noch aufholen."
Eintracht Trainer Uwe Reinders:
"Erstmal muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, sie hat über 90 Minuten engagiert alles versucht, das Spiel zu gewinnen. Das, was im Moment in jedem Spieler drin ist, haben sie aus sich herausgeholt und die Art und Weise wie wir 90 Minuten fighten, die stellt mich als Trainer zufrieden. Das bei uns kein Jubel aufkommt nach dem 1:1, ist, glaube ich, auch verständlich. Aber deswegen bin ich auch nach dem Schlusspfiff sofort zu jedem Spieler gegangen, denn bei uns darf keine Enttäuschung aufkommen. Wir sind jetzt drei Punkte, sprich ein Sieg hinter einem Nichtabstiegsplatz. Wir haben gezeigt, dass wir auswärts auftrumpfen können. Wir haben zwei Auswärtsspiele gewonnen, warum sollten wir nicht unser drittes gewinnen. Also ab morgen gilt :  nur positiv denken, drei Punkte – ein Sieg – den müssen wir aufholen, dafür haben wir drei Spiele Zeit und wir werden alles dafür tun."

Eintracht :    Nr.1 = Die Fans, 
Kunze,  Dziwior, Thiam, Küpper, da Silva, Schanda, Lutz (Fuchs), Mazingu, Thomas (Sümnich), Teixeira (Gorges), Rische.

VFB Lübeck  :  
Wilde, Laaser, Zallmann (Hasse), Kullig, Arens (Türkmen), Plaßhenrich, Mbidzo (Weißhaupt), Zandi, Thioune, Scharping, Kruppke.

Schiedsrichter : Peter Sippel

Zuschauer :  17.450

Hinspiel :   Spielbericht Lübeck-EintrachtSpielbericht


zur Startseite

©Matthias Schumacher 2003