EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
19.Spieltag 2.Bundesliga
Rückrunde 2002/2003
Nachholspiel :
05.03.2003 18 Uhr
Eintrachtstadion
Eintracht -
Rot-Weiss
Oberhausen 2 : 1 (0:1)
DFB Pokal
Halbfinale im Fernsehen (Bayern München - Leverkusen), trotzdem wollte keiner
der über 10.000 Eintrachtfans so schnell nach Hause. Zu gross war die Freude am
Ende der 90 Minuten im Braunschweiger Eintrachtstadion, hatte die Eintracht doch
erstmals in dieser Zweitligasaison einen 0:1 Pausenrückstand in zweiten
Halbzeit in einen verdienten 2:1 Sieg verwandelt, dabei noch weitere Chancen
für einen höheren Sieg ausgelassen.
Zum Pausenpfiff mit einem Pfeifkonzert verabschiedet, weil fast jeder im Stadion
aufgrund der gezeigten Leistung in den ersten 45 Minuten sich schon mit dem Wort
<Regionalliga> anfreundete, kam eine völlig veränderte Mannschaft zur
zweiten Halbzeit auf den Platz. Nicht nur die eingewechselten da Silva und
Teixeira brannten ein wahres Feuerwerk an brasilianischer Ballkunst ab, auch
alle anderen liessen die erste Halbzeit vergessen. Verunsicherung, Mängel im
Defensiv- wie Offensivverhalten und wieder einmal ein Gästespieler, der
alleingelassen mit einem Sonntagsschuss Spoelder keine Chance liess, Bejakows
1:0 für Oberhausen nach 20 Minuten lähmte die Eintracht noch mehr.
Trainer Reinders Halbzeitappell, die Einwechselungen aber auch die Umstellungen
in der Abwehr und im Mittelfeld sowie das fantastische Publikum trieben die
Mannschaft nach vorn. Nichtgekanntes Flügelspiel bei der Eintracht und die
Belohnung bereits 5 Minuten nach Wiederanpfiff : Kombination zwischen Hutwelker
und Thomas, der flach Teixeira anspielt, der vollstrecken kann - 1:1 -
Selbstbewusstsein wiederhergestellt, seit dem Auswärtsspiel in Duisburg
erstmals einen Rückstand aufgeholt und weiter ging es Richtung Oberhausener
Tor. "Gegenseitig helfen, der Ballführende darf nicht immer die ärmste
Sau sein...", Trainer Reinders Forderung wurde umgesetzt. Da Silva als
Abfangjäger trieb immer wieder gekonnt die Angriffe an, Hutwelker als echte
Verstärkung, Thomas mit seiner Schnelligkeit und auch bis zu seiner
Auswechselung Sven Schuchardt über links - selten in dieser Saison spielte die
Eintracht so überzeugend. Kein Alibifussball sondern auch spielerisch die
Eintracht in Halbzeit zwei dominant und so war es nur eine Frage der Zeit, wann
das zweite Tor fällt. Grenzenloser Jubel, als Teixeira nach 75 Minuten zum 2:1
vollstreckt. Die Welle im Eintrachtstadion, Jubelgesänge bis zum Schlusspfiff
und Standing Ovations der Haupttribüne - alles lange nicht mehr gesehen an der
Hamburger Strasse. Und auch die Heinfahrt machte Spass, wurde doch auf NDR 2
alle halbe Stunde verkündet : "In einem Nachholspiel der 2. Bundesliga
besiegte Eintracht Braunschweig Rot-Weiss Oberhausen mit 2:1 und ist nur noch 3
Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt."
Die Eintracht hat es jetzt selbst in der Hand in den ausstehenden 11 Spielen die
nötigen Punkte einzufahren. Das nächste Auswärtsspiel in Köln dürfte dabei
sogar eine leichte Aufgabe sein, ist doch die Erwartungshaltung beim Spiel gegen
den ungeschlagenen Tabellenführer gleich Null. Die Eintracht kann dort also
befreit aufspielen.
Oberhausens Trainer
Aleks Ristic:
"Das war
wirklich ein sehr interessantes Spiel für die Zuschauer. Sie haben sich am Ende
doch gefreut. Am Anfang
hatten sie viel Angst, denn meine Mannschaft hat in der ersten Halbzeit sehr gut
gespielt und hat mit 1:0 geführt, und vielleicht die eine oder andere Chance
noch gehabt. In der zweiten Halbzeit aber war Eintracht die bessere Mannschaft
und besonders beim Ausgleich. Dann haben sie alles nach vorne geworfen und alles
oder nichts gespielt, das ist im Fußball sehr schwer für die andere
Mannschaft. Nach so viel Druck in der zweiten Halbzeit ist es auch ein
verdienter Sieg der Eintracht, aber ich glaube schon, dass das zweite Tor
abseits gewesen war, aber Abseits ist nur wenn der Schiedsrichter pfeift und
damit müssen wir leben!"
Eintracht-Trainer Uwe Reinders:
"Wir haben heute die Möglichkeit gehabt, mit drei Punkten den Anschluss an
die anderen Mannschaften herzustellen. Wir haben diese Möglichkeit genutzt. Wir
haben in der ersten Halbzeit eigentlich so gespielt, wie in den letzten Wochen:
Es war keine Sicherheit zu sehen, es war keine Souveränität zu sehen. In der
zweiten Halbzeit haben wir dann alles auf eine Karte gesetzt und ich muss auch
sagen, ein ganz großes Dankeschön an unsere Fans, die uns ganz speziell in der
zweiten Halbzeit bis zum Abpfiff unterstützt haben, die der Mannschaft
unglaublich geholfen haben. Man hat dann auf einmal gesehen, dass die Mannschaft
auch bereit ist, miteinander zu spielen, dass nach dem schnellen 1:1 auch eine
gewisse Befreiung da war. Und dann haben wir eben gefightet. Und auch wenn der
Treffer zum 2:1 glücklich gefallen ist, ich glaube in unserer Situation können
wir jeden Treffer gut gebrauchen."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Spoelder,
Thiam, Eigner (da Silva),
Küpper, Karp, (Teixeira), Hutwelker, Gorges, Mazingu, Schuchardt
(Fuchs), Rische, Thomas.
Oberhausen :
Adler,
Luginger, Ciuca, Radoki, Wildmann (Ouro-Akpo), Wojtala, Scharpenberg,
Catic (Adao), Obad (Langeneke), Beliakov,
Radulovic
Schiedsrichter : Knut Kircher, ein souveräner Leiter des Spiels, der ohne gelbe Karte auskam.
Zuschauer
: 10.227
SpielberichtHinspiel
©Agentur Schumacher 2003