EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
21.Spieltag 2.Bundesliga
Rückrunde 2002/2003
Freitag, 14.02.2003 19:00 Eintrachtstadion
EINTRACHT -
FC St.Pauli 0 : 1 (0:1)
"Naja,
wieder so ein <schöner> Abend", damit verabschiedete
Eintracht-Coach Uwe Reinders
die Lokaljournalisten und Eintrachtfreunde nach ihren persönlichen Fragen in
die Nacht. Und würde die Firma Mast aus Wolfenbüttel noch wenigstens als
grosser Sponsor mit im Boot des Zweitligisten sitzen - man wäre nicht
umhin gekommen, dem Eintracht-Cheftrainer zur Frustbewältigung und Aufarbeitung
stillschweigend eine grosse Flasche Jägermeister rüber zu schieben.
Sein offizielle Statement :
"Erstmal
habe ich dem Franz (Gerber) schon im Premiere-Studio zu seinem Sieg gratuliert
und zu seiner Mannschaft. Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass wir dieses für
uns wichtige Spiel heute verloren haben. Ich habe im Vorfeld des Spiels alles
versucht, auch bei der Motivation, die Mannschaft heiß zu machen auf dieses
Spiel. Wenn ich jetzt so die 90 Minuten Revue passieren lasse, dann habe ich das
Gefühl, dass wir eigentlich erst ab der 60. Minute richtig gefightet haben, so
wie man sich das Zuhause vorstellt. Wir haben es über 90 Minuten nie geschafft
den Gegner fußballerisch unter Druck zu setzen. Wir haben fast keine Torchancen
herausgespielt und ich hatte auch das Gefühlt, dass der eine oder andere
Spieler seine Nerven nicht mehr im Griff hat. Ich weiß es nicht, der Druck der
Tabelle, der Druck der vielen Zuschauer, was wir an technischen Fehlern machen,
das geht schon fast auf keine Kuhhaut. Wenn man eben nicht in der Lage ist Ecken
und Freistöße gefährlich hereinzubringen, weil die Bodenverhältnisse so
schwer sind, dann ist das auch aus meiner Sicht unverständlich, denn gerade in
den letzten zwei, drei Wochen im Training haben wir da gezeigt, dass wir gefährlich
sein können. Heute waren wir dazu nicht in der Lage, gerade die erfahrenen
Spieler, dass sie diese Standardsituationen nicht gefährlich machen. Zur
personellen Situation, die Fragen werden ja gleich kommen, aufgrund der letzten
Woche und der Trainingseindrücke habe ich Jan Spoelder eine Chance gegeben, es
tut mit natürlich sehr leid für den Jungen, dass gerade durch diese Aktion wir
dieses Spiel verloren haben, aber die Verantwortung, dass der Jan gespielt hat
übernehme ich voll und ganz. Ich habe einfach den Eindruck in dieser Woche
gehabt, dass er der Torwart ist, der uns weiterhilft und ich habe die Situation
gerade noch mal gesehen, auch da gab es bei Standardsituationen klare
Absprachen, dass Jan und auch Guido Gorges sich absprechen, wer wen nimmt. Und
wenn ich sehe das bei so einem wichtigen Spieler zwei St. Paulianer unseren
Torwart attackieren können und wir mit sechs Mann drum herum stehen und
zusehen - ich glaube dann hat der eine oder andere nicht begriffen, worum es
geht. Wie gesagt, es ist eine sehr bittere, sehr unglückliche Niederlage, aber
solange rein rechnerisch noch etwas möglich ist, eine andere Chance haben wir
gar nicht, müssen wir alles versuchen auch in den beiden Nachholspielen Punkte
zu holen. Wir werden am Mittwoch in Reutlingen spielen und versuchen drei Punkte
zu holen. Dass die Situation immer schwieriger wird ist ganz klar, aber aufgeben
werden wir erst, wenn wirklich nichts mehr machbar ist."
Als fairer Sportmann kein
Wort über die spielentscheidenden Situationen : ....
32. Minute : Torwart
Spoelder wird im Strafraum nach einem Freistoss für St. Pauli von zwei St.
Paulispielern attackiert und faustet den Ball Richtung eigenes Tor :
O-Ton-St-Pauli-Homepage : <Linienrichter
Josef
Maier, der sofort auf Tor entschied und hinterher auf Premiere versicherte, er
habe es ganz genau gesehen: „Die Tendenz war ganz klar zu erkennen.“
Dankeschön Herr Maier.> Jeder im Stadion sah,
dass Markus Osthoff den Ball von oder vor der Linie wegschlug - da es sich um
keine Ecke handelte, stand der Linienrichter auch nicht an der Eckfahne, um den
Überblick und Durchblick zu haben. Auch das Fernsehen kann die Situation nicht
auflösen - "...meine zwei Augen reichen" - der Kommentar auf Nachfrage
beim Schiri-Assistenten.
Ein Tor von Choji wird wegen angeblichem Abseits annulliert ( 61.Minute).
Festzustellen bleibt, dass die Eintracht in der ersten Halbzeit keine echte
Torchance besaß, bis zum Strafraum gut und gefällig kombinierte, jeder finale
Pass fehlte. Ab der 63. Minute standen mit Choji, Thomas, Rische, Teixeira und
auch Schuchardt fünf gelernte Stürmer auf dem Platz, die es selbst in der Hand
hatten, das Ausgleichstor oder sogar einen Sieg herauszuspielen bzw. zu
schiessen. Osthoff und Choji hatten vor dem Spiel gesagt "-Ich will helfen,
ich kann spielen", waren sicherlich bemüht, manchmal überfordert,
Hutwelker mit Licht und Schatten, Gorges eigentlich nur ein Mitspieler . 13
Ecken ohne Gefahr für St. Pauli - mehrere Freistösse aus einer guten Position -
alles ohne Erfolg - - war es
das für die Eintracht ?
NEIN, das kann und darf es nicht gewesen sein. >DER
ABSTIEG ZUM GREIFEN NAH>, Braunschweigr Zeitung >EINTRACHT SIEHT RETTENDES
UFER JETZT NUR NOCH MIT DEM FERNGLAS>, Jochen Döring in der Neuen
Braunschweiger - eigentlich Tatsachen - aber eine Momentaufnahme.
Aber auch ein neuer Manager muss sich hinterfragen lassen, ob es
sinnvoll ist, organisatorisch neue, fast erstligareife Strukturen zu schaffen -
das heisst u.a. die Geschäftsstelle aufzustocken, einen Pressesprecher
hauptberuflich zu haben, anstatt in das eigentliche Potential kurzfristig zu
investieren - Spieler die weiterhelfen und Tore schiessen und Trennung vom
eigentlichen Ballast der Spieler, die Mehrjahresverträge besitzen, obwohl
nicht zweitligatauglich.
Egal wohin das Schiff EINTRACHT segelt, man wird sehen, wer dann im Sommer 2003
noch an Bord ist. Ein Trainer UWE REINDERS hat bisher alles gegeben... .
Die Hoffnung stirbt zuletzt - wie gut täten jetzt 3 Punkte in Reutlingen... .
Eintracht : Nr.1=DIE FANS !
FC St. Pauli :
Müller,
Gruszka, Stanislawski, Rasiejewski, Nascimento, Gerber, Chris, Inceman, Blank, Patschinski (ab 56. N’Diaye, ab 90.
Matthies), Held (ab 78. Adamu)
Schiedsrichter : Markus Schmidt
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Spielbericht
©AGENTUR SCHUMACHER 2003