EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
18.Spieltag Regionalliga-Nord
Rückrunde 2003/2004
Freitag, 28.11.2003 19:30 Uhr
Rudolf-Harbig-Stadion
Dynamo
Dresden -
EINTRACHT 1:0 (1:0)
Eintracht nur noch
Mittelmass
Noch lange nach Spielschluss diskutierten die Eintrachtspieler in der
Fankurve im Dresdener Rudolf-Habig-Stadion bei strömendem Regen mit den
mitgereisten Treuen der Eintracht Fangemeinde. Zu gross ist die Diskrepanz der
Leistungen in den Meisterschaftsspielen und den Pokalpartien. Aber eine
wirkliche Erklärung konnten weder Kapitän Rische, noch Mazingu und ihre
Mitstreiter abliefern.
Wie eine unsichtbare Mauer stand das Abwehrbollwerk der Dynamospieler (erst 3
Heimgegentore in dieser Saison) vor dem eigenen 16-Meterraum und die
Eintrachtspieler machten es dem Gegner einfach : immer wieder schlugen Sie den
Ball hoch vor den Strafraum der Gastgeber und postwendend wurde der Ball per
Kopf geklärt und Dynamo konnte über die schnellen Aussenstürmer eigene
Angriffe aufbauen. Wenig Ideen kamen aus dem Mittelfeld, sodass Thomas und
Rische fast völlig abgemeldet wurden. Wieder keine richtige Torchance in der
ersten Halbzeit erarbeitet und dafür wieder bestraft mit einem Gegentor durch
einen individuellen Fehler : Sümnich schiesst in der eigenen Hälfte Küpper
an, die Eintrachtabwehr ist aufgerückt, sodass Neubert völlig frei und
unhaltbar für Stuckmann einschiessen kann. 1:0 nach 28 Minuten für Dynamo
Dresden und Trainer Reinders schickt Jansen zum Aufwärmen als Signal an die
eigenen Spieler. Gekonntes Flügelspiel, Schüsse aus der zweiten Reihe -
Fehlanzeige - die Mannschaft liess die mitgereisten Fans wortwörtlich im Regen
stehen. Wieder ein Pausenrückstand, wieder eine nötige Aufholjagd -
dieses Mal auf schwerem Boden - wieder ein Kampf gegen die Uhr, gegen die
schwindenden Kräfte, gegen den inneren Schweinehund.
Bestnote für nur einen Eintrachtspieler : Eintrachttorhüter Thorsten Stuckmann
! Seine Glanzparaden ermöglichten es ihm selbst, in der 90. Spielminute zum
Helden werden zu können : Mit im Strafraum des Gegners bei der letzten Ecke
köpft er den Ball Richtung Tordreieck, doch Dexter Langen kann auf der Linie für den
bereits geschlagenen Kresic klären - den Nachschuss verzieht Jülich. Dresden
war keine Übermannschaft, in der zweiten Hälfte schwanden die Kräfte mehr und
mehr, Jansen und Adrion und auch Fuchs hatten das Eintrachtspiel sichtlich
belebt. Zweimal verzieht Mazingu aus kurzer Distanz,aber ein Tor bleibt der
Eintrachtelf wie auf St. Pauli verwehrt. Und ohne "Stucki"'s Kopfball
Sekunden vor Schluss wäre in 90 Minuten nicht eine 100%ige Torchance
herausgekommen. Zu wenig für eine Mannschaft, die grosse Ziele verfolgt, jetzt
aber da angekommen ist, wo sie sich kein Eintrachtfan hin wünscht : im
Mittelmass - im Niemandsland der Tabelle der Regionalliga Nord.
Zwei wichtige Heimspiele bis zur Winterpause - im DFB-Pokal im Achtelfinale
gegen Alemannia Aachen im wahrscheinlich ausverkauften Eintrachtstadion und
gegen den Tabellenführer Wuppertaler SV in der Meisterschaft - welche Reaktion
zeigt die Mannschaft nach den zuletzt dürftigen Leistungen ? Mit 2 Siegen kann
die Eintrachtelf das Jahr 2003 noch versöhnlich ausklingen lassen... .
Eintracht Trainer Uwe Reinders:
"Ich bin natürlich über den Rückrundenstart und
die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, sehr enttäuscht. Wenn man
nur 45 Minuten Fußball spielt, dann kann man nicht gewinnen. Denn wir waren
eigentlich komplett in der ersten Halbzeit gar nicht auf dem Platz. Wir haben
uns keine Chance erarbeitet, keinen Druck aufgebaut. Das habe ich der Mannschaft
dann auch deutlich in der Kabine gesagt. In der zweiten Halbzeit kam etwas mehr,
aber wir lagen da auch schon wieder durch ein Tor, wo wir den Gegner praktisch
eingeladen haben, es zu schießen, in Rückstand. Das ist in den letzten Wochen
und Monaten wie eine Krux, dass immer ein Spieler irgendwann mal einen Aussetzer
hat, der dann sofort bestraft wird. Aber wie gesagt, die ganze erste Halbzeit
war von Fußball von unserer Seite überhaupt nichts. Dann haben wir versucht,
uns die eine oder andere Chance zu erarbeiten, die wir dann aber nicht
konsequent genug genutzt haben. Nur schade, dass gerade in der 90. Minute der
Kopfball noch von der Linie geschlagen worden ist. Aber wie gesagt, man muss
sich das Glück auch erarbeiten. Das haben wir eigentlich heute die ersten 45
Minuten nicht getan. Danke."
Dynamo Trainer Christoph Franke:
"Vom Ergebnis her, das 1:0 denke ich, ist verdient.
Die erste Halbzeit haben wir richtig gut gespielt. Wir haben bei diesen
Witterungsbedingungen kampfstark agiert und spielerisch ein paar gute Dinger
dabei gehabt . Zweite Halbzeit noch mal ordentlich begonnen und je länger das
Spiel dann lief, und wir nicht das zweite Tor gemacht haben, was durchaus
möglich war, weil wir einige Konter hatten, sind wir nervös geworden und dann
laufen die Spiele so, das sind alte Dinger, dann kann man in der letzten Minute
auch noch das Unentschieden bekommen. Und dann sind wir halt wieder unzufrieden
mit dem Spiel. So sind die 3 Punkte gekommen. Wir haben gewonnen, und ich bin
zufrieden. Wie gesagt, wir hätten es uns nicht ganz so schwer machen
müssen, wenn wir einen dieser Konter versenkt hätten."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Backer
(Fuchs), Küpper,
Lieberknecht, Sümnich (Jansen), Jülich , Rische, Grimm,
Thomas , Mazingu, Zimmermann (Adrion).
Dynamo Dresden
:
Kresic, Langen, Oppitz, Csik, Wagefeld, Kühne, Heidrich (Ratke), Neubert,
Bittermann (Scholze), Ziebig, Beuchel.
Schiedsrichter : Jürgen Jansen
Zuschauer
: 6.341 (ca. 400 Eintrachtfans)
Tor : Neubert (28.)
Spielbericht
Hinspiel
©Agentur Schumacher 2003