EINTRACHT BRAUNSCHWEIG
DFB-Pokal 2.Hauptrunde
Mittwoch
, 22.09.2004 19:00 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -   Hertha BSC Berlin  3 : 2 (0:0)

Eintracht schafft wieder Pokalsensation
Nieselregen, Temperaturen um 10°, eine Superchoreogrphie auf der Gegengeraden beim Einlaufen der Mannschaften (ein rotes Herz inmitten blauer Tafeln, akkustisch untermalt mit einem Herzschlag über die Lautsprecher) - Gänsehautatmosphäre im mit 21.000 Zuschauern gefüllten Braunschweiger Eintrachtstadion zum Spiel David gegen Goliath in der 2. Pokalrunde des DFB-Pokals. Die Rollen waren klar verteilt - die Eintracht krasser Aussenseiter, Berlin in der Pflicht nach 5 Unentschieden in der Bundesliga endlich einen Sieg ein zu fahren. Aber es waren die Hausherren, die erste Akzente setzten. Eine verunglückte Flanke von Siegert geht knapp am Tor vorbei genau wie Risches Schuss nach guter Vorarbeit von Patschinsky. (4.Minute) Berlin mit einem Eckenplus und optischer Überlegenheit, doch die Eintrachtabwehr steht gut und immer wieder werden die gegnerischen Stürmer abgeblockt. Marcelinho ist nur schwer vom Ball zu trennen, doch seine Schüsse verfehlen das Eintrachtgehäuse bzw. werden glänzend von Stuckmann pariert. Die Eintracht spielt in dieser Phase nach Ballgewinn zu überhastet, leistet sich zu viele Abspielfehler, kommt erst kurz vor der Halbzeit zu eigenen Torchancen. Kuru (36.) an Fiedler aber auch um Millimeter am Pfosten vorbei und Graf per Kopf nach Flanke von Bick (44.) verfehlen die Eintrachtführung, auf der Gegenseite sorgte Neuendorf für Gefahr für das Eintrachttor, bevor der in der ersten Halbzeit mit einigen strittigen Pfiffen aufgefallene Schiedsrichter Sippel zum Pausentee bat. 0:0 - ein Achtungserfolg für die Eintracht, die mit tosendem Applaus in die Kabine begleitet wurde.

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Die Gäste aus Bundeshauptstadt drücken, wollen die Führung, die Eintracht kontert gefährlich. Rische per Kopf verfehlt nur knapp und dann doch das 0:1 : Marcelinho steht völlig frei im Eintrachtstrafraum und vollendet. (58.) Die Antwort der Eintracht nur 120 Sekunden später : Rische will Kuru anspielen, der den Ball verfehlt und plötzlich steht Graf allein vor Fiedler und schiesst ein. 1:1 - ein rassiger Pokalfight beginnt. Eintracht überbrückt nach Ballgewinn schnell das Mittelfeld und kommt zu Grosschancen. Graf knapp vorbei, Risches Kopfball wird von Fiedler pariert. 74. Minute : ein Jubelorkan an der Hamburger Strasse : Freistoss für die Eintracht am 16-Meterraum, Missverständnis der ausführenden Fuchs, Bick und Co., als Fuchs den Ball berührt und niemand schiesst, doch Fuchs erkämpft sich den Ball, flankt, Rische an den Pfosten und Grimm schiesst den Abpraller zum 2:1 ein. "Über Hertha fahrn' wir nach Berlin", doch nach 4 Minuten stoppt die Fahrt kurzzeitig : Einwurf für die Gäste, Neuendorf steht frei und schiesst unhaltbar für Stuckmann ein. 80. Minute : Freistoss Rodrigues, bei Madlungs Klärungsversuch kullert der Ball auf der Linie und landet dann dahinter. 3:2 für die Braunschweiger Eintracht, die durch Graf noch die Möglichkeit hat, zu erhöhen, aber Graf kann den weit vor seinem Tor agierenden Fiedler nicht überlupfen. Jansens Schuss an den Pfosten ist der letzte Höhepunkt, die Eintrachtabwehr rettet mit den überragenden Siegert, Grimm und Amedick den Sieg über die Zeit. Hertha Manager Dieter Hoeness sprach nach dem Spiel von einer "kollektiven Desorientierung" seiner Mannschaft bei den Gegentoren, Falko Götz über die Schwächen der Hertha. Die Stärke des Gegners, nämlich der aufopferungsvolle Kampf aller Eintrachtakteure, das spielerische Mithalten über weite Strecken des Spiels, blieben unerwähnt. Ein grosser Pokalabend wieder einmal für die Eintrachtfans, die Ehrenrunde der Spieler wollte kein Ende nehmen. Eintracht-Präsident Glogowski herzte jeden Spieler, nachdem er ein Freudentränchen getrocknet hatte. Ein verdienter Sieg und ein grosser Erfolg für das Trainergespann Krüger/Hain. Losglück kann jetzt nur heissen : Bayern München, Werder Bremen, Borussia Dortmund, VFB Stuttgart, Schalke 04 oder Hannover 96 als Gegner, damit das Achtelfinale nicht nur durch die Garantieeinnahme sondern auch durch ein finanzielles Zusatzplus einer Fernsehliveübertragung einen warmen Regen in die Eintrachtkasse spült. Für die Eintracht-Spieler heisst es aber kurzfristig : feiern, abhaken und Vorbereitung auf das nächste Ligaspiel in 6 Tagen. Gegner dann : Hertha BSC, allerdings die Amateurmannschaft, die es aufgrund des Erfolges gegen die Bobic, Marcelinho, Rehmer und Mitspieler nicht zu unterschätzen gilt. Erst wenn die 3 Punkte bei der Eintracht auf der Habenseite sind, kann von einer erfolgreichen Berliner Festwoche gesprochen werden.

Eintracht Coach Michael Krüger:
"Ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass ich in dieser Situation keine große Lust verspüre, das Spiel zu analysieren. Ich bin natürlich wahnsinnig glücklich und ich muss auch sagen unglaublich stolz auf die Mannschaft, was sie heute hier geleistet hat. Wir sind in der dritten Runde des DFB-Pokals, das ist sportlich natürlich für uns eine Riesengeschichte und wirtschaftlich hoffe ich zumindest, wenn das Losglück mit uns ist. Es war eine geile Abendveranstaltung hier in Braunschweig heute. In so einer Situation sollte man dann auch das Ganze geniessen und das werden wir auch tun."
Hertha Trainer Falco Götz:
"Die Enttäuschung ist sehr groß, das gebe ich ganz ehrlich zu. Wir haben heute ein Spiel gehabt wo gerade unsere alte Stärke, nämlich gut in der Defensive zu stehen, überhaupt nicht funktioniert hat. Was wir uns teilweise geleistet haben an taktischen Fehlern, das ist einfach viel zu viel gewesen. Nur mit der Offensive, das haben wir deutlich zu spüren bekommen, geht es einfach nicht. Wir haben heute vielleicht dreieinhalb Spieler gehabt, mit einem Christian Müller und einem Christian Fiedler, Josip Simunic und in der zweiten Halbzeit sicherlich auch Marcelinho, die einigermaßen ihre Form gebracht haben. Das war sicherlich absolut zu wenig um hier in Braunschweig bestehen zu können. Deswegen ist das Aus sicherlich auch berechtigt."

Eintracht :    Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Amedick, Siegert, Grimm, Jülich,  Bick , Rodrigues, Graf, Rische,  Patschinsky (Fuchs) , Kuru (Jansen).
Hertha BSC : 
Fiedler, Dardai, Marcelinho, Simunic, Wichniarek, Neuendorf, Schröder, Rafael (Madlung), Fathi (Bobic), Rehmer, Müller (Marx).
Zuschauer :  21.000 (Hertha schöpfte das zur Verfügung gestellte Kartenkontingent nicht aus)
Schiedsrichter : Peter Sippel
Tore : 0:1 Macelinho (58.), 1:1 Graf (60.), 2:1 Grimm (74.), 2:2 Neuendorf (78.), 3:2 Madlung (Eigentor, 80.)

DFB-Pokal 2003/2004 :
Spielbericht Eintracht-BurghausenSpielbericht Eintracht - 1.FC Kaiserslautern  (1.Runde 2003/2004)
Spielbericht Eintracht-BurghausenSpielbericht Eintracht - Hannover 96 (2.Runde 2003/2004)

Spielbericht Eintracht-BurghausenSpielbericht Eintracht - Alemannia Aachen (Achtelfinale 2003/2004)

 


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