EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
38.Spieltag Regionalliga-Nord
Rückrunde 2004/2005
Samstag,
04.06.2005 14 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT
-
DSC
Arminia Bielefeld (A)
3 : 2 (1:2)
Herzschlagfinale im
Eintrachtstadion
15:46 Uhr im ausverkauften
Braunschweiger Eintrachtstadion, da touchiert ein ein 20 Meterschuss des
Gästestürmers Abdel Hag das Lattenkreuz des Braunschweiger Gehäuses, Sekunden die den nun
fast sicher geglaubten Aufstieg des Tabellenführers in die 2. Bundesliga noch
einmal in Gefahr brachten, doch dann ertönte endlich der ersehnte Schlusspfiff
und die Aufstiegsfeier nahm Konturen an : über 20.000 stürmten das Spielfeld und
wollten ihre Helden hochleben lassen.
Vorher mussten die Eintrachtfans aber 90 Spielminuten und eine lange Halbzeitpause
lang durch ein Wechselbad der Gefühle gehen. Die längst abgestiegenen Gäste
begannen unerwartet offensiv, standen trotz bisher 80 Gegentoren sicher in der
Abwehr, während bei den Angriffsbemühungen der Hausherren die Genauigkeit im
Passspiel fehlte. Und dann bereits nach 9 Minuten der erste Schock für die
blau-gelbe Fangemeinde und die Elf von Trainer Krüger : eine Hereingabe von
Loose von der rechten Sturmseite gleitet Torwart Stuckmann durch die Hände
und der Ball trullert im Zeitlupentempo über die Torlinie : 0:1 durch
einen Fehler des zuverlässigsten Eintrachtakteurs der letzten 37 Spieltage und die
nächsten Rückschläge kommen per Handy, von TV-Kollegen bzw. durch die Live-Ticker im
Innenraum : die Aufstiegskonkurrenten Paderborn, Lübeck und Osnabrück führen in
Wolfsburg, Chemnitz und Kiel. 2 Tore mussten her und die Eintracht drehte auf,
erarbeitete sich Torchancen. Aber Kalintas im Gästetor erweist sich als sicherer
Rückhalt seiner Mannschaft. Dann der nächste Dämpfer nach 26 Minuten : der
angeschlagene Rodrigues muss ausgetauscht werden. Allerdings erweist sich der
eingewechselte Tauer durchaus als belebendes Element auf der linken Seite. 38.
Minute : Lars Fuchs setzt sich auf der linken Seite durch und seine Flanke wird
von Graf wuchtig zum Ausgleich im Tor versenkt. 1:1 - Hoffnung im weiten Rund
des Eintrachtstadions, die Stimmung ist wieder angeheizt. Doch dann der absolute
Tiefpunkt in einem denkwürdigen Spiel : 45. Minute : Wieczorek wird nicht
angegriffen und trifft mit einem Schuss aus 18 Metern in den oberen Torwinkel -
ein Sonntagsschuss Marke 'Tor des Monats', unhaltbar für Torwart Stuckmann, ein
Schuss mitten in das Herz der Eintrachtfans. 1:2 - Halbzeitpause - es ist ruhig
geworden im Hexenkessel an der Hamburger Strasse.
Nicht einmal hatte die Eintracht in dieser Saison ein Spiel nach einem Rückstand gedreht, doch zum Aufstieg mussten mindestens 2 Tore her. Ein Sturmlauf auf das Arminentor begann. Wie eine Mauer stehen die Eintrachtfans hinter der Mannschaft. Zweimal taucht Celikovic nach tollem Zuspiel in den freien Raum vor Gästekeeper Kalintas auf und vergibt zum Entsetzen der Fans. Und dann doch der Ausgleich : 61. Minute : Eine Ecke vom eingewechselten Bick köpft Daniel Graf zum viel umjubelten 2:2 in das lange Eck. Die Eintracht jetzt wieder vor Osnabrück in der Tabelle, aber nur Dritter hinter Paderborn und Lübeck. Alle Spieler wachsen über sich hinaus, wollen den Siegtreffer, wollen den Aufstieg. Amedick trifft nur die Torlatte, die Spannung ist nicht mehr zu überbieten. Graf mit einer vorbildlichen Leistung wird dann in der 74. Minute im Strafraum von den Beinen geholt, Elfmeter für die Eintracht. Kapitän Jürgen Rische schnappt sich sofort den Ball und versenkt den Strafstoss eiskalt in der Tormitte zum 3:2. Der Torjubel wird zum zum Orkan, doch noch gab es 15 Minuten zu überstehen. Die Eintracht spielt weiter nach vorne und hinten bügelt Keeper Stuckmann bei einem Schuss von Özkara seinen Fehler aus den Anfangsminuten mit einer Glanzparade aus. Arm in Arm zittern die Ersatzspieler am Spielfeldrand mit. Es folgten noch 2 gefährliche Freistösse für die Arminen und der Distanzschuss von Hag an die Latte, dann gab es kein Halten mehr für alles was Blau-Gelb am Körper und im Herzen trägt :
DIE EINTRACHT STEIGT ALS MEISTER DER REGIONALLIGA NORD IN DIE 2. BUNDESLIGA AUF !!!
Eintracht Coach Michael Krüger
"Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mir im Moment noch die richtigen Worte
fehlen, weil ich wirklich ganz unter dem Eindruck dieser Tatsache, dass wir
etwas Unglaubliches, nämlich den Aufstieg in die 2.Liga geschafft haben, stehe.
Von daher haben Sie,glaube ich, Verständnis dafür, dass mir jegliche Analysen
schnurz egal sind. Wir wussten vor dem Spiel, dass wir, wenn wir gewinnen, den
Aufstieg aus einer Kraft schaffen konnten. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass
wir dies auch mussten. Was sich dann aber an Dramaturgie abgespielt hat in den
90 Minuten, von dem Missgeschick von Stucki bis hin zum Siegtreffer, war einfach
unglaublich und ich denke,da muss man schon Nerven wie Drahtseile haben. Von
daher glaube ich, dass ich persönlich das Ganze erst in den nächsten Stunden
oder auch erst Morgen oder Übermorgen so richtig wahrnehmen werde. Trotzdem
möchte ich es nicht versäumen mich in dieser Stunde des Erfolgs in erster Linie
bei meinem Manager Wolfgang Loos zu bedanken, dann auch beim Präsidium, das in
den letzten Wochen eine gewisse Ruhe bewahrt hat. Wahnsinnig stolz bin ich auf
diese geile Truppe. Man muss dafür wissen, dass wir in der ganzen Saison noch
nicht ein einziges Spiel bei einem Rückstand in einen Sieg umgewandelt haben und
dass wir das ausgerechnet heute im letzten und wichtigsten Spiel der Saison
schaffen, trotz der Rückschläge 0:1, dann auch noch ein phantastischer
Sonntagsschuss zum 1:2, ist für mich einfach sensationell, einfach
unbegreiflich. Ich bin so froh, dass wir dieses Ziel erreicht haben, man hört es
ja draussen, ich freue mich auch wahnsinnig für die Fans, die Stadt und das
Umland. Ich denke es sind genug der Worte gewechselt, ich möchte einfach nur
noch genießen und saufen!"
Bielefeld Trainer Igor Lazic
"Ich glaube, es ist nebensächlich heute eine Analyse zu machen an so einem
Tag. Ich möchte Ihnen herzlich gratulieren zum Aufstieg. Wir sind heute
angetreten mit dem Bewusstsein, dass wir ein schönes Spiel haben werden. Weil es
um den Aufstieg ging und bei uns um gar nichts mehr. Wir wollten trotzdem ein
gutes Spiel liefern, um Braunschweig ein schweres Leben zu machen. Das ist uns
ganz gut gelungen. Wir haben sehr guten Fußball gespielt, meiner Mannschaft kann
ich keinen Vorwurf machen, sie hat sich heute sensationell präsentiert. Das
einzige ist bei einem so verrückten Spiel ist, dass es mit einem Elfmeter
entschieden wurde. Es wäre mir lieber gewesen, wenn Braunschweig ein Tor aus dem
Spiel gemacht hätte. So einen Elfmeter kann man aber muss man nicht pfeifen. Ich
sage noch mal : Herzliche Glückwünsche an Eintracht Braunschweig und ich wünsche
alles Gute in der 2.Bundesliga! "
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Jülich (Bick), Amedick, Siegert, Graf, Rische , Celikovic , Kuru, Fuchs
(Lieberknecht), Grimm, Rodrigues (Tauer).
Arminia Bielefeld (A) :
Kalintas, Meyer, Backhaus, Rump, Mehr, Loose (Hag), Wieczorek (Rasic), Danneberg,
Grunwald, Sirin Camara), Oezkara.
Schiedsrichter : Knut Kircher
Zuschauer
: 23.500 (ausverkauft)
Tore : 0:1 Loose (9.), 1:1 Graf (38.), 1:2 Wieczorek (45.), 2:2 Graf
(61.), 3:2 Rische (75., FE)
Hinspiel
Restprogramm
(die Endspiele)
©Agentur Schumacher 2005