EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
Rückrunde 2004/2005
23.Spieltag Regionalliga-Nord
Samstag, 26.02.2005 14 Uhr Eintrachtstadion
EINTRACHT -
Chemnitzer FC 2 : 1 (1:0)
Eintracht weiter auf
Aufstiegskurs
Ein Leckerbissen zu Beginn des
Spieles, danach biedere Hausmannskost und zum Schluss ein etwas fader
Beigeschmack - so präsentierte sich die Braunschweiger Eintracht den über 11.000
Fans im heimischen Stadion an der Hamburger Strasse. Dichter Schneefall während
der gesamten 90 Minuten, Temperaturen um den Gefrierpunkt und die
Eintrachtmannschaft kam dem Wunsch von Trainer Michael Krüger und den Fans
nach einem frühen Führungstor sofort nach : mustergültige Hereingabe von Bick in
den Strafraum von der rechten Seite auf Zuspiel von Kuru und Daniel Graf braucht
nur noch ein zu schieben : 1:0 und damit Zurückeroberung der Tabellenspitze nach
dem Spielausfall von Konkurrent Paderborn nach bereits 2 Spielminuten. Doch
danach taten sich die Hausherren schwer, die dicht bestaffelte Abwehr der
Chemnitzer auszuhebeln. Die Gäste mit mehr Ballbesitz, hervorgerufen durch
leichte Abspielfehler im Mittelfeld der Eintracht. Kuru und zweimal Patschinsky
vergeben noch die besten Möglichkeiten, allerdings ohne Gästetorwart Süßner zu
wirklichen Glanzparaden zu zwingen. Aber auch der mit harmloseste Sturm der Liga
kann das Eintrachttor nicht wirklich in Gefahr bringen. Dann doch noch zwei
Aufreger vor der Pause : eine Hereingabe von Graf touchiert die Latte des
Gästetores und auf der Gegenseite muss Stuckmann die 1:0 Pausenführung retten,
als ein Schuss von Karl gefährlich abgefälscht wird.
Eintracht lässt die
Gäste kommen, kontert im eigenen Stadion. Nur wenn schnell über die Flügel
gespielt wird, ist die Gästeabwehr in Gefahr zu bringen. Fuchs, für Patschinsky
eingewechselt, erweist sich als belebendes Element im Sturmspiel. Zunächst
scheitert er an Torwart Süßner, wird aber nach 68 Minuten im Strafraum vom
Chemnitzer Keeper rüde von den Beinen geholt. Kein Elfmeter entscheidet
Schiedsrichter Anklam zu Unrecht und der Name Hoyzer ist wieder in aller Munde.
Die Erlösung dann für die Eintrachtfans nach 75 Spielminuten : Graf legt quer
auf den freistehenden Torsten Jülich, der mit einem Flachschuss mit seinem
ersten Regionalligator für die Blau-Gelben das 2:0 markiert. Nur drei Minuten
später scheint alles gelaufen, als Süßner kurz vor der Strafraumgrenze den
allein auf ihn zustürmenden Lars Fuchs umsäbelt. Rote Karte für Süßner,
Freistoss für die Eintracht und Feldspieler Baumann muss sich das Torwarttrikot
überstreifen, da die Gäste bereits dreimal gewechselt hatten. Alles gelaufen ?
10 Chemnitzer setzen die Eintrachtabwehr unter Druck, während Baumann auf der
Gegenseite nicht einmal ernsthaft gefordert wird, und Pinto gelingt 4
Minuten vor Schluss noch der Anschlusstreffer. Zittern bis zum Ende der
Nachspielzeit, denn Stuckmann muss nach einem Kopfball von Pinto noch einmal
retten, dann grenzenloser Jubel bei allen Eintrachtfans : Abpfiff, Heimsieg
und die Verfolger Osnabrück (2:2 gegen St. Pauli), Lübeck (1:5 in Wolfsburg) und
Uerdingen (zuhause nur 1:1) lassen allesamt Federn.
Das nächste Heimspiel für den Tabellenführer findet im Bremer Weserstadion gegen
die Amateure des SV Werder Bremen statt : mit Sonderzug, Bussen und in eigenen
PKW's macht sich die blau-gelbe Karawane auf an die Weser.
Die Chemnitzer "Fans", von denen einige das Braunschweiger Stadion gar nicht
erst erreicht hatten, da bereits vor Magdeburg aus dem Zug geholt, erwiesen sich
als nicht einmal drittligatauglich. Rauchbomben und Knallkörper gehören in kein
Fussballstadion, weder im Osten noch im Westen der Republik. "Trotz Hartz IV -
wir saufen weiter Bier" - das Motto der Gäste auf einem Riesentransparent - kein
Problem, wenn man ansonsten den Durchblick behält ... .
Eintracht Coach
Michael Krüger:
"Ich fange mal mit dem positiven an: Wir haben heute Nachmittag drei
wichtige Punkte gewonnen. Zum Spiel: Ich glaube, wenn man gegen so seine
Mannschaft wie Chemnitz spielt, die man sehr defensiv erwartet, dann kann es
eigentlich keinen schöneren Auftakt geben, als sehr früh in Führung zu gehen.
Danach hat mir meine Mannschaft dahingehend nicht gefallen, dass sie einfach zu
passiv war. Chemnitz hatte ein optisches Übergewicht, ohne uns allerdings
ernsthaft in Gefahr zu bringen. Aber ein Ball kann immer mal durch rutschen. Zur
Halbzeit hatte ich diese Thematik auch angesprochen, aber es hat sich nichts
gravierendes geändert. Trotzdem machen wir dann das 2:0, damit ist das Spiel
eigentlich durch, weil wir es auch kontrolliert hatten und nie ernsthaft in
Gefahr waren. Dann nach der Roten Karte tritt dieses alte Übel wieder auf:
wenn der Gegner einer weniger ist, dann scheint jeder Spieler der anderen
Mannschaft wieder ein paar Prozent abzuschalten. Dies schien mir, bei uns auch
der Fall zu sein. Dann bekamen wir das Gegentor und mussten deshalb noch
zittern, denn bei diesen Bodenverhältnissen kann immer noch etwas passieren.
Unter dem Strich sind wir sehr froh, dass wir dieses wichtigen Spiel gewonnen
haben und man sieht, dass nicht nur bei uns, man sieht es aus den Ergebnissen
der anderen Mannschaften, dass man sich schwer tut, aus der Winterpause
zurück zu kommen. Die Witterungs- und Bodenverhältnisse sind auch nicht dazu
angetan hier filigranen Kombinationsfußball zu spielen. Um so mehr bin ich froh,
dass wir gespielt haben und dass wir auch die Punkte hier behalten konnten."
Chemnitz Trainer Dirk Barsikow:
"Es ist ein Ergebnis, dass wir uns sicherlich anders vorgestellt haben. Wir
hatten uns vorgenommen, einen Punkt mit nach Hause zu nehmen, ins Geheim
vielleicht sogar die drei. Dies ist uns leider nicht gelungen, weil wir zwei
entscheidende Fehler gemacht haben, die zu Toren geführt haben. Besonders das
1:0, wo wir die linke Seite nicht zu gemacht haben. Das 2:0 war dann der
Genickbruch, Daniel Göhlert war es, der den Ball eigentlich nur ins Aus spielen
musste, was die Situation bereinigt hätte. Kurz darauf fällt das 2:0, und damit
war das Spiel dann eigentlich entschieden. Das, was wir investiert haben, so
stelle ich mir das eigentlich vor, wir haben phasenweise ganz ordentlich Fußball
gespielt. Aber man hat auch wieder gesehen, dass das was nach vorne abgeht oder
was den letzten Pass bedeutet, dass es uns daran mangelt und wenn man keine Tor
schießt, dann kann man auch nicht gewinnen."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Stuckmann, Sümnich, Jülich, Amedick, Graf, Kuru (Rische), Grimm, Tauer,
Patschinsky (Fuchs), Rodrigues, Bick.
Chemnitzer FC :
Süßner, Kanitz, Karl (Pinto), Ahlf, Okeke, Mehlhorn, Fillinger, Göhlert, Meyer (Devoli),
Lenk (Stark), Baumann.
Schiedsrichter : Matthias Anklam
Zuschauer
: 11.200
Tore : 1:0 Graf (2.), 2:0 Jülich (75.), 2:1 Pinto (86.)
Rote Karte : Süßner (78.)
Spielbericht
Hinspiel
Die Tabelle der Aufstiegssaison : 2001/02 | SP | S | U | N | Tore | TD | Punkte | |
1. | Eintracht Braunschweig | 23 | 13 | 5 | 5 | 39:14 | 25 | 44 |
2. | VFB Lübeck | 23 | 13 | 4 | 6 | 47:30 | 17 | 43 |
3. | Rot-Weiß Essen | 22 | 12 | 7 | 3 | 35:18 | 17 | 42 |
4. | KFC Uerdingen | 22 | 12 | 6 | 4 | 34:18 | 16 | 42 |
5. | Chemnitzer FC | 23 | 13 | 2 | 8 | 39:20 | 19 | 41 |
6. | Wattenscheid 09 | 23 | 11 | 5 | 7 | 36:32 | 4 | 38 |
©Agentur Schumacher 2005