EINTRACHT
BRAUNSCHWEIG
28.Spieltag 2.Bundesliga
Rückrunde 2002/2003
Freitag, 11.04.2003 19
Uhr Tivoli Aachen
Alemannia
Aachen -
EINTRACHT 1 : 3 (0:2)
"Hätten
wir die letzten fünf, sechs oder sieben Spiele genauso überzeugt, wir ständen
auf Platz 10 und hätten mit dem Abstieg überhaupt nichts zu tun", so
Trainer Uwe Reinders nach Spielschluss.
Ein Fünkchen Hoffnung nach dem tollen aber erfolglosen Auftritt gegen Duisburg
für die Eintracht, die aufgrund einer überzeugenden Leistung mit 3:1 am
gefürchteten Aachener Tivoli gewinnt.
Kein Schwachpunkt, die beste Mannschaftsleistung der Saison, frühes Pressing
schon in der gegnerischen Hälfte und auch das nötige Glück bei den
Torschüssen - der Sieg ist hochverdient, hätte sogar 2 oder 3 Tore höher
ausfallen können, ja müssen. "Wenn einer mal nur 80% bringt, muss eben
ein anderer das mit 120% ausgleichen", diese Vorgabe, dass einer dem
anderen hilft, wurde perfekt umgesetzt.
Die Eintracht begann schwungvoll im Stile einer Heimmannschaft und wurde durch
ein frühes Tor von Jan Schanda belohnt, der nach gutem Rückspiel nach 9
Minuten aus 18 Metern links unten trifft. Weiter ging es Richtung Aachener Tor,
die Gastgeber hatten in den ersten 30 Minuten nicht eine Tormöglichkeit. Rische
und Hutwelker vergaben die höhere Führung, ehe Choji den 2:0 Pausenstand nach
40 Minuten herstellen kann, als er nach langem Ball von Mazingu allein auf
Aachens Keeper Straub zuläuft und vollstrecken kann.
52. Minute : das Unglaubliche für den Eintrachtanhang : 3:0 auswärts wiederum
durch Choji nach einer Ecke von Hutwelker. Aachens Lebensgeister erwachen nach
61 Minuten, durch den Anschlusstreffer von Mbwando - ein Klasse Zweitligaspiel
entwickelt sich. Aachen kommt, Eintracht fängt ab und kontert. Choji und Thomas
vergeben völlig frei vor Aachens Torhüter, ein 16 Meter Knaller von Hutwelker
geht Zentimeter am linken Torpfosten vorbei. Das einzige Manko bei den
Braunschweigern ist wieder die Chancenverwertung. Aber auch die Aachener
vergeben zweimal völlig freistehend vor dem in diesem Spiel von Kunze
gehüteten Tor.
11:5 - das Eckenplus für die Eintracht, mindestens noch fünf 100%ige
Torchancen - der Sieg ist mehr als verdient. Mannheim verliert zeitgleich 0:2
gegen Burghausen, Karlsruhe gibt beim 0:0 gegen Mainz ebenfalls zwei Zähler ab
- die Eintracht ist nicht mehr Letzter der 2. Bundesliga.
Das Ergebnis aber auch die gezeigte Leistung wird sich mit Sicherheit auch in
der Zuschauerzahl beim nächsten Heimspiel - beim nächsten Endspiel - gegen
Eintracht Frankfurt niederschlagen.
Es darf wieder etwas geträumt werden bei allen Freunden der
Braunschweiger Eintracht.
Eintracht-Trainer Uwe
Reinders :
"Sie können sich vorstellen, dass in unserer Situation
die drei Punkte sehr wichtig für uns sind. Ich glaube auch, dass wir hier
verdient gewonnen haben. Wir haben endlich mal unsere Chancen genutzt. Vor dem
Duisburg-Spiel, wo wir ja schon für fast alle abgestiegen waren, habe ich der
Mannschaft gesagt, dass es noch acht Spiele sind, und dass im Fußball so viel möglich
ist, man muss nur selbst dran glauben. Man darf den Glauben, dass man noch etwas
umbiegen kann, nie verlieren. Wir haben gegen den MSV Duisburg 90 Minuten alles
versucht und unsere Chancen nicht genutzt und haben hier bei der Alemannia
eigentlich nahtlos dort angefangen, wo wir gegen Duisburg aufgehört haben,
haben dann das Glück gehabt in Führung zu gehen, das zweite zu machen. Wie
gesagt die drei Punkte sind sehr wichtig für uns. Und jetzt haben wir noch mal
die Möglichkeit, in Ruhe nach Hause zu fahren und uns auf die letzten sechs
Partien vorzubereiten. Für mich als Trainer ist wichtig, dass ich sehe, dass
die Mannschaft an sich glaubt, dass jeder arbeitet und das hat sie heute getan."
Aachens Trainer Jörg Berger:
"Wir haben von Beginn an nicht zu unserem Spiel gefunden. Durch das 0:1
hat sich bei uns eine Nervosität breit gemacht, die zum Teil unbegreiflich ist,
die vielleicht bei einigen mit der persönlichen Situation zu tun hat. Insgesamt
ist das was wir heute hier gezeigt haben, deshalb auch so enttäuschend, weil
uns doch die Zuschauer in dieser Saison toll unterstützt haben, das tut mir
schon weh, dass wir da so hier auftreten, und ich habe die Woche immer wieder
appelliert. Wie weit man da in die Köpfe reinkommt, ist die Frage. Auf alle
Fälle haben wir sportlich hier mit dieser Niederlage heute vieles kaputt
gemacht. Wir haben nicht die Saison kaputt gemacht, wir haben nicht eine gute
Saison kaputt gemacht, aber wir haben jetzt zwei Spiele verloren. Das muss man
hinterfragen . Ich werde den Hebel anziehen und für mich gibt es in nächster
Zeit im Vorfeld auf das Spiel gegen Berlin wenig Spielraum für die Spieler, ich
sage dies ganz deutlich, weil ich diese Saison so nicht stehen lassen will, dass
man das alles was positiv war, so schnell kaputt macht."
Eintracht
: Nr.1 = Die Fans,
Kunze, Dziwior, Thiam, Küpper, da Silva, Schanda, Hutwelker (Ridder), Mazingu,
Thomas (Lutz), Rische, Choji.
Aachen :
Straub, Landgraf (Krontiris), Klitzpera, Lanzaat (Heeren), Bediako, Rosin,
Mbwando, Grlic, van der Luer, Spizak, Ivanovic (Ferl).
Schiedsrichter : Markus Weber
Zuschauer : 9.136 (ca. 250 Eintrachtfans unterstützten und feierten die Mannschaft)
Hinspiel: zum
Spielbericht
©Agentur Schumacher 2003